Nächster Grundsteuerschock steht bevor
Eigentümer in Niederkassel müssen noch mehr bezahlen
Die letzte Grundsteuererhöhung ist gerade einmal ein paar Monate her, da kündigt sich schon die nächste an. Am 1. Januar 2025 greift die neue Berechnung der Grundsteuer in Deutschland. In NRW gilt das sogenannte „Scholz-Modell“, benannt nach dem heutigen Bundeskanzler Olaf Scholz. Der hatte als Finanzminister der Vorgängerregierung dieses Modell ersonnen, um einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts Rechnung zu tragen.
Verbunden hat er dieses Modell mit dem Versprechen, dass es für die Steuerzahler aufkommensneutral sein würde.
In paar Jahren sieht die Wirklichkeit, dann so aus, dass der Aufkommensneutralität bei genaueren Hinsehen nicht mehr viel übrigbleiben wird. Das kann der Kölner Haus- und Grundbesitzerverein auch für Niederkassel nur bestätigen.
In 2 Jahren 850 Euro mehr
Ein Beispiel aus der Praxis zeigt:
Wohnhaus in Niederkassel, Baujahr 2000.
Grundsteuer 2023:
Hebesatz 690
Steueraufkommen 554,00 €
Grundsteuer 2024
bisheriger Messbetrag: 80,29
Hebesatz: 1100
Steueraufkommen: 883,19 €
Grundsteuer 2025
neuer Messbetrag durch neues Grundsteuermodell: 127,25
Hebesatz: 1100
Steueraufkommen: 1405,25 €
Innerhalb von 2 Jahren steigt das Steueraufkommen damit um 851 €. Vor allem für viele ältere Eigentümer oder Familien mit Kindern ist das sehr viel Geld, das sie nur schwer aufbringen können.
Verein fordert: Hebesätze runter
Hierzu hat der Kölner Haus- und Grundbesitzerverein eine eindeutige Meinung: das ist definitiv zu viel. Der Verein als Interessenvertreter der privaten Hauseigentümer auch in Niederkassel hat daher Bürgermeister Großgarten aufgefordert, alles erdenklich Mögliche zu unternehmen, diese Steigerung zu verhindern.
Hierfür müsste der Rat der Stadt Niederkassel wieder eine Anpassung der Hebesätze nach unten vornehmen. Das Mehraufkommen des Jahres 2024 würde damit nicht reduziert, aber eine erneute Steuererhöhung im kommenden Jahr vermieden.
Traurige Berühmtheit
Schon jetzt ist Niederkassel durch seine Hebesätze landesweit bekannt, gibt es doch in Nordrhein-Westfalen keine Kommune, die noch höhere Sätze hat. Auf solche Berühmtheit kann Niederkassel gerne verzichten.
Auch bezüglich der Verschiebung des Aufkommens vom Gewerbe hin zum Wohnen formuliert der Kölner Haus- und Grundbesitzerverein mit seinem Landesverband Haus & Grund eine eindeutige Forderung an die Landesregierung. Der Verein fordert Finanzminister Optendrenk auf, umgehend den Kommunen die Möglichkeit zu eröffnen, unterschiedliche Hebesätze verabschieden zu können. Hier ist schnelles Handeln erforderlich, da ansonsten für eine Gesetzesänderung nicht mehr genug Zeit ist.
Unmut jetzt äußern
Wer als Immobilieneigentümer mit dieser Entwicklung nicht einverstanden ist, der muss jetzt seinen Unmut äußern. Nachträglich lässt sich nichts mehr ändern, wie an der Online-Petition zu sehen war. Daher fordert der Kölner Haus- und Grundbesitzerverein die Eigentümer auf, umgehend das Gespräch mit den gewählten Politikern zu suchen.