Gebäude-TÜV darf nicht Realität werden
Haus und Grund Deutschland kritisiert Pläne für neue DIN-Norm
Seit Jahren ringt die Wohnungspolitik in Deutschland darum, wie Wohnen bezahlbar bleiben kann. Dabei ist der Abbau überflüssiger Normen und Vorschriften essentiell. Trotzdem ist jetzt eine neue DIN-Norm für einen Gebäude-TÜV in Planung.
Der Verband äußert scharfe Kritik an der geplanten neuen DIN-Norm für einen Gebäude-TÜV und fordert das Deutsche Institut für Normierung dazu auf, diese Pläne sofort und vollständig aufzugeben. „Wir brauchen keine weiteren Normen, die das Wohnen verteuern“, sagt Hauptgeschäftsführer Thomas Tewes. „Das DIN sollte im Gegenteil seine Verantwortung für bezahlbares Wohnen ernst nehmen und darüber nachdenken, welche überflüssigen Normen gestrichen werden können, damit in Deutschland wieder bezahlbar gebaut und gewohnt werden kann.“
Schon das Inhaltsverzeichnis der geplanten neuen DIN-Norm 94681 zur „Verkehrssicherheitsüberprüfung für Wohngebäude“ zeigt, wie allumfassend das DIN sich den Gebäude-TÜV vorstellt. Darunter fallen etwa jährliche Kontrollen von Treppengeländern, Balkonbrüstungen oder Dachrinnen. „Diese Vorschläge sind Irrsinn“, sagt Tewes. „Wir stellen schon heute fest, dass die Nebenkosten des Wohnens deutlich stärker steigen, als die Kaltmieten. Wenn jetzt noch ein jährlicher Gebäude-TÜV hinzukommt, wird das Wohnen weiter unbezahlbar.“
Tewes weist darauf hin, dass gerade auch in Nordrhein-Westfalen seit Jahren darüber gesprochen werde, wie sich das Bauen und Wohnen durch den Abbau unnötiger Normen und Bürokratie wieder bezahlbarer gestalten lässt. Vor diesem Hintergrund gehe die neue DIN-Norm genau in die falsche Richtung: „Eine solche Überregulierung, wie sie das DIN jetzt plant, ist genau das Gegenteil von dem, was wir brauchen.“