Grundsteuer ist für viele teurer geworden
Laut einer aktuellen Auswertung wurde keine Aufkommensneutralität erreicht
Viele Eigentümer zahlen mehr
Seit Anfang 2025 gilt in Deutschland eine reformierte Grundsteuer. Für viele Immobilienbesitzerinnen und -besitzer bedeutet das deutlich höhere Abgaben. Eine aktuelle Auswertung des Eigentümerverbands Haus & Grund zeigt, dass die Grundsteuer bei 79 Prozent der untersuchten Bescheide gestiegen oder auf ähnlichem Niveau geblieben ist.
Im Durchschnitt zahlen Eigentümer jetzt rund 830 Euro Grundsteuer – im Vergleich zu 522 Euro im Vorjahr. Besonders stark betroffen sind Ein- und Zweifamilienhäuser, bei denen die Steuerlast im Schnitt um 119 Prozent gestiegen ist. Bei Eigentumswohnungen liegt der Anstieg bei 40 Prozent, bei Mehrfamilienhäusern bei 111 Prozent.
Die Bandbreite ist groß: Der Medianwert der Grundsteuer liegt laut Haus & Grund bei 654 Euro, die tatsächlichen Beträge reichen von rund 100 Euro bis über 4.500 Euro.
Hintergrund der Reform ist ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das die bisherige Berechnungsgrundlage als verfassungswidrig einstufte. Seitdem wird die Grundsteuer auf Basis neuer Bewertungsgrundlagen und aktualisierter Hebesätze erhoben. Viele Kommunen haben ihre Hebesätze dabei nach oben angepasst.
Der Verband Haus & Grund kritisiert, dass das Ziel der sogenannten Aufkommensneutralität – also gleichbleibende Gesamteinnahmen durch die Reform – häufig nicht erreicht wurde. Präsident Kai Warnecke spricht gegenüber der Presse von den Städten als „Preistreiber Nummer eins“ und fordert eine Kurskorrektur. Die Bundesregierung hält laut einem Sprecher weiterhin am Ziel der Aufkommensneutralität fest.